„Achtung Auto!“ –für mehr Sicherheit im Straßenverkehr

von Antonina Lemke

Florstadt. „Achtung Auto!“ hieß es kürzlich wieder an der Karl-Weigand-Schule. In jeweils zwei Schulstunden wurde allen Schülerinnen und Schülern der fünften und sechsten Klassen in Zusammenarbeit mit dem ADAC eindrucksvoll demonstriert, warum es wichtig ist, sich im Straßenverkehr aufmerksam und richtig zu verhalten.

Treffpunkt war auf einem vom Ordnungsamt gesperrten Stück der Freiherr-vom-Stein-Straße.  Anhand praktischer Übungen und Selbstversuche erarbeitete die ADAC-Moderatorin Frau Kramer mit den Kindern was die Formel Reaktionsweg + Bremsweg = Anhalteweg genau bedeutet, um so für die Gefahren im Straßenverkehr zu sensibilisieren. Mit der Frage, ob man bei einem Wettrennen direkt auf der Ziellinie zum Stehen kommen kann, wenn man dort anfängt zu bremsen, kam Kramer mit den Schülerinnen und Schülern zu der Erkenntnis, dass der Mensch einen „Anhalteweg“ zum Stehenbleiben braucht. Desweiteren überlegten die Kinder, dass der schnellste Läufer den meisten Schwung und somit auch den längsten „Anhalteweg“ hat. Diese Situation wurde dann auf das Auto übertragen. Die Schülerinnen und Schülern sollten erfahren und einsehen, dass auch Fahrzeuge nicht sofort stehenbleiben können, sondern einen „Anhalteweg“ haben, der vor allem von der Geschwindigkeit und der Reaktionszeit bestimmt wird.  Wenn während der Autofahrt etwas Unvorhergesehenes passiert, dauert es bestenfalls eine Sekunde, bis reagiert werden kann, deshalb sollte man nie ohne zu schauen über die Straße laufen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Trainings war der Schutz im Autoinneren, insbesondere die Nutzung eines Kindersitzes und das richtige Anschnallen. Die Schülerinnen und Schüler wussten, „wer zwölf Jahre alt oder über 1,50 m groß ist, darf den Kindersitz weglassen“. Kramer erklärte, wie diese Regelung zustande kommt. Erst mit 12 Jahren ist das Schlüsselbein von Kindern hart genug, so dass der Körper auch ohne Sitzerhöhung vom Gurt zurückgehalten werden kann.

Anschließend durften die Kinder praxisnah erleben, welche Auswirkungen eine Geschwindigkeitsdifferenz von 20 km/h auf den Bremsweg hat. Es galt, den Anhalteweg eines Autos zu schätzen, das zuerst mit 30 km/h und anschließend mit 50 km/h unterwegs ist. Nachdem alle mit einem Hütchen die Stelle am Straßenrand markiert hatten, an der sie glaubten, dass das Auto zum Stehen kommt, kam es zum  Praxistest. Die Trainingsleiterin fuhr mit den jeweiligen Geschwindigkeiten die Straße entlang und legte an der zuvor festgelegten Stelle eine Vollbremsung hin. Schnell wurde klar: der Bremsweg ist länger als gedacht! Verschiedene Faktoren können den Anhalteweg eines Autos sogar noch verlängern: ungünstige Witterungsverhältnisse, abgefahrene Reifen oder ein abgelenkter Fahrer. Auf diese Weise sollen die Schülerinnen und Schüler zur Einsicht geführt werden, künftig vorsichtiger über die Straße zu gehen.

Auch im Praxisteil sollte die Sicherung im Fahrzeug nicht zu kurz kommen. Als Mitfahrer erlebten die Kinder – ordnungsgemäß gesichert – eine Notbremsung bei Tempo 30 und konnten so am eigenen Leib erfahren, wie wichtig es ist, sich richtig anzuschnallen.

 

Text/ Fotos: C. Stewen

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